Traton (LKW) setzt auf batterie-elektrischen Antrieb

Traton setzt auf batterie-elektrischen Antrieb

23. Mär 2021

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Alternative Antriebe sind für Traton ohne Alternative. Foto: T. Küppers, Scania

Der Fahrzeugbauer Traton, die Muttergesellschaft von MAN und Scania, ist bei den Antrieben für eine Überraschung gut. Während Daimler und Iveco die Zukunft des Lkw-Fernverkehrs klar im Wasserstoff (H2) sehen und ihre Arbeiten an entsprechenden Fahrzeugen vorantreiben, sieht Traton für mit H2 angetriebene Lkw nur ein Nischendasein. „Es wird Applikationen geben, wo sie sinnvoll sind“, sagte der Traton-Vorstandsvorsitzende (CEO) Matthias Gründler am Montag bei einem virtuellen Pressegespräch auf Nachfrage des Nutzfahrzeugportals eurotransport.de.

Der Traton-Chef kann sich diese Antriebsart für Lkw vorstellen, die wie Betonmischer einen starken Nebenantrieb benötigen oder für Lkw, die keine planbaren Routen haben. „Sie werden auch bei uns Wasserstoff-Lkw sehen“, erklärte er – perspektivisch aber in den Jahren 2027 bis 2030. H2-Lkw hätten gegenüber batterie-elektrischen Lkw einen gravierenden Nachteil: „Nur ein Viertel der Ausgangsenergie fließt am Ende in den Antrieb, drei Viertel gehen von der Energiequelle bis zur Straße verloren“, sagte Gründler. Beim Elektro-Lkw verhalte es sich umgekehrt. Hinzu kommt: „Wir brauchen erst mal ausreichend grünen Wasserstoff“, sagte er. Der Traton-CEO geht davon aus, dass vor allem die Stahlindustrie grünen H2 in großer Menge benötigen und nachfragen wird.

Die Traton-Verantwortlichen sehen die Zukunft stattdessen im batterie-elektrischen Antrieb – auch im Fernverkehr. Er gilt aufgrund der langen Strecken und der benötigten großen Batteriepacks bei vielen als eher schwierig zu elektrifizieren, jedenfalls ohne Oberleitung. Die Traton-Chefs sind aber überzeugt, dass zum einen der Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur Fortschritte macht, auch, was Schnelllade-Möglichkeiten angeht, und sich zum anderen die Batterie-Elektrik weiter verbessert. Lkw-Fahrer werden nach Traton-Einschätzung auch zunehmend ihre gesetzlich vorgeschriebenen Pausen zum Akkufüllen nutzen, sodass ein Laden oder Zwischenladen keinen zusätzlichen Zeitverlust bedeutet.

„Wir geben ein klares Bekenntnis zum batterie-elektrischen Lkw ab“, betonte Traton-CEO Gründler. Das spiegelt sich auch in den Investitionen wider: Bis 2025 steckt das Unternehmen 1,6 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung für die E-Mobilität. Bislang hatte Traton dafür eine Milliarde Euro vorgesehen. Die Mittel zur Entwicklung von konventionellen Antrieben werden entsprechend gekürzt. Synergien bei der Elektrifizierung will Traton auch innerhalb des VW-Konzerns erzielen – beginnend bei der Fertigung der Batteriezellen bis hin zum Recycling.

2030 ist jeder zweite Scania ein Stromer

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